„Es wird enger bei uns an der Tafel!“ Das waren die ersten Worte von Frau Ruth Prior-Dresemann, Geschäftsführerin der Tafel Gütersloh, als wir sie vom Lions Club Rheda-Ems auf die aktuelle Situation ansprachen. Die Anzahl der bedürftigen Menschen im Kreis, die von der Tafel versorgt werden, ist binnen des letzten Jahres um ca. 1.000 Personen auf jetzt insgesamt 4.600 gestiegen. Dies sind zum einen Flüchtlinge, insbesondere aus der Ukraine und anderen Krisengebieten. Zum anderen sind es aber heute vermehrt Menschen am Existenzminimum, die durch die gestiegenen Energiepreise und die Inflation nicht mehr in der Lage sind über die Runden kommen. Und besonders erschreckend ist, dass davon 38% Kinder sind. „Ging es früher darum, Familien mehr Luft zu verschaffen, vielleicht für ein Eis oder einen Kinobesuch, so geht es heute oft nur noch um das Überleben“, so Frau Ruth Prior-Dresemann. Trotz des starken Anstiegs der Bedürftigen gibt es an der Tafel weiterhin keinen Aufnahmestopp, sondern nur eine Warteliste. Deshalb hat sich der Lions Club Rheda-Ems dazu entschlossen, abermals in diesem Jahr 5.000€ an die Tafel zu spenden. Wir hoffen damit dazu beitragen zu können, dass es weiterhin keinen Aufnahmestopp bei der Tafel gibt und dass auch neue Ausgabestellen wie in Rheda-Wiedenbrück am Kloster (Nr. 76!) versorgt und Wartelisten schnell abgearbeitet werden können.
Die Tafel - Lions Club Rheda-Ems
Guetersloher Tafel 2023
Tafeln mit dem Rücken zur Wand
Gütersloher Tafel 2022
Tafeln in Not
LC Rheda-Ems spendet 5.000€ für die Tafel
Einwandfreie Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, zu retten und sie an Bedürftige weiterzugeben – das hat sich die Gütersloher Tafel seit ihrer Gründung 1997 zur Aufgabe gemacht. Eine immer größer werdende Herausforderung, gerade in Krisenzeiten wie diesen, in denen nicht nur Sozialhilfeempfänger, Arbeitslose, Alleinerziehende, Geringverdiener, Obdachlose und Asylbewerber, sondern auch zunehmend Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine auf Unterstützung in ihrem Alltag angewiesen sind. Grund genug für uns, die Arbeit der Gütersloher Tafel, die wir seit 2007 unterstützen, erneut mit einer Spende in Höhe von 5000 Euro zu fördern. Denn die Tafel als gemeinnützige Einrichtung muss ohne staatliche Zuwendungen auskommen. Unser Club-Präsident Michael Rottkemper und Vorstandsmitglied Dr. Bernd Korzen überreichten der Geschäftsführerin Ruth Prior-Dresemann jetzt einen entsprechenden Scheck und überzeugten sich zusammen mit dem für die Öffentlichkeitsarbeit des Clubs zuständigen Jens Butschko direkt vor Ort, wofür das Geld verwendet wird.
„Wir wissen, dass die Tafeln mit dem Rücken an der Wand stehen. Es gibt immer mehr Bedürftige und immer weniger Lebensmittel, die verteilt werden können. Da ist jede Spende wichtig“, erklärte Rottkemper. „Schnelle Hilfe auf kurzem Dienstweg zu leisten, ist uns seit jeher ein Anliegen“, ergänzt Korzen. „Denn Not gibt es nicht nur in fernen Ländern, sondern auch direkt vor unserer Haustür. Deshalb unterstützen wir als lokaler Club ganz bewusst die Tafel als lokal und kreisweit agierende Einrichtung.“
Aktuelle Arbeit der Tafel
Mit großem Interesse ließen wir uns über aktuelle Probleme von Logistikfragen bis hin zum Helfereinsatz informieren und nahmen die Gütersloher Räumlichkeiten an der Kaiserstraße 38, wo auch das 1000 Quadratmeter große Zentrallager der Tafel ist, in Augenschein. Von dort aus werden die Lebensmittel an drei Tagen pro Woche über mittlerweile 54 Verteilstellen im ganzen Kreis nach einem festgelegten und überprüfbaren Personenschlüssel an Familien und Einzelpersonen zugeteilt. In Rheda-Wiedenbrück sind es bislang fünf Anlaufstellen (Domhof, Ev. Gemeindehaus, St. Clemens in Rheda sowie St. Aegidius und Jugendhaus St. Pius in Wiedenbrück). Demnächst soll eine sechste im ehemaligen Kloster Wiedenbrück hinzukommen. „4600 Empfänger*innen, die versorgt werden müssen, stehen derzeit auf unserer Liste“, erklärte Prior-Dresemann beim Rundgang. „40 Prozent davon sind Kinder.“ Allein in den vergangenen Monaten sind 400 Bedürftige neu hinzugekommen.
Dass die Tafel von Seiten der Supermärkte und der Gastronomie weniger Lebensmittel als früher erhält, liegt daran, dass die Waren dort sehr viel zurückhaltender geordert werden. Das Risiko leerer Regale wird in Kauf genommen. „Wo wir früher ganze Paletten an Lebensmittel abholen konnten, sind es heute noch zwei Kisten“, sagt die Geschäftsführerin. Was zur Folge hat, dass teilweise nur noch alle zwei Wochen Lebensmittel verteilt werden können.
Problematisch sind auch Transport- und Energiekosten. Etliche Transporte erfolgen mangels Masse halb leer, die Kosten dafür aber steigen angesichts der Benzinpreise. Damit wenigstens das Zentrallager künftig energieeffizienter und damit auch kostensparend arbeiten kann, wird dort derzeit eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert. So sind es eben nicht nur Lebensmittel- oder Sachspenden, auf die die Tafel angewiesen ist, sondern auch Geldspenden. „Da ist jedes Engagement wichtig. Es gilt zu handeln, statt sich immer nur über alles Mögliche zu beschweren“, erklärten die Lions beim abschließenden „Tafelfunk“ mit Ruth Prior-Dresemann. Jeden dritten Mittwoch im Monat berichtet sie ab 20.05 Uhr aus der Bürgerfunkstelle Studio GT 31 über Neues und Wissenswertes rund um die Tafel. Reinhören lohnt sich. Hier der Link:
Tafel
Gütersloher Tafel
Verteilung von Lebensmitteln an bedürftige Personen
Die Gütersloher Tafel arbeitet nach dem Motto „Wir sammeln ein und teilen aus”!
Jeden Tag müssen viele Lebensmittel vernichtet werden, obwohl sie noch verzehrfähig sind. In Deutschland sind das nach einer Studie des Thünen Institus von 2019 ca. 12 Mio Tonnen. Auf der anderen Seite sind viele Menschen in Deutschland von Armut betroffen und auf Unterstützung angewiesen. Hier setzt die Tafel mit ihren ehrenamtlichen Mitarbeitern an.
Die Lebensmittel, die nicht mehr verwendet werden und vernichtet werden müssten werden an die Tafel gespendet. Dabei müssen die Lebensmittel qualitativ natürlich einwandfrei sein. Die Tafel übernimmt dann die Sammlung, ggf. Lagerung und Verteilung der Lebensmittel an bedürftige Personen, also Menschen die wenig Geld haben. Dazu zählen Rentner, Arbeitslose, Großfamilien und Asylbewerber, Sozialhilfe-Empfängerinnen und Empfänger. Ein Drittel der Bedürftigen sind Kinder und Jugendliche.
Die Tafel erhält keinerlei staatliche Unterstützung. Die laufenden Kosten und Infrastrukturkosten werden rein aus Spenden gedeckt. Zusätzlich zahlen die Empfänger und Empfängerinnen einem symbolischen Beitrag.
Deshalb hat sich der Lions Club Rheda-Ems bereits 2007 entschieden, die Tafel regelmäßig zu unterstützen. In dieser Zeit sind zusammen 14.000€ an die Tafel gegangen und wir werden sie auch weiter untertützen.
Weitere Informationen zu den Tafeln finden Sie auf der Homepage Gütersloher Tafel.
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