Hilfsorganisationen, Einzelpersonen und Familien leiden gleichermaßen unter den Folgen der Corona-Krise. Vielerorts ist das Geld knapp, oft fehlt es am Nötigsten und auch das Spendenaufkommen für Hilfsorganisationen sinkt deutlich. Der Lions-Club Rheda-Ems hat vor diesem Hintergrund tief in die Spendenkasse gegriffen, obwohl wichtige Activitys wie zum Beispiel der Radlertreff am 1. Mai, an dem über 3.000 Radler begrüßt werden und mit den Lions für den guten Zwecke feiern, ausfallen müssen.

Dass die Spendenkasse der Lions aktuell trotzdem gut gefüllt ist, ist in diesen Corona-gebeutelten Zeiten ein Glücksfall. Denn in der gegenwärtigen Ausnahmesituation müssen wir gemeinschaftlich aktiv sein und uns solidarisch zeigen. Deshalb haben wir uns im Lions-Club Rheda-Ems zu einer außergewöhnlichen Spendenaktion auf lokaler und internationaler Ebene entschieden. Mit insgesamt 20.000 Euro werden vier Organisationen beziehungsweise Hilfsprojekte bedacht. Der größte Einzelbetrag - nämlich 10.000 Euro - fließen ins Veneto nach Italien, das vom Coronavirus besonders stark betroffen ist. Hier ist aufgrund der gravierenden Lage der Covid-19 Patienten eine finanzielle Unterstützung gerade auch im Sinn unserer internationalen Freundschaft dringend erforderlich.

Die Tafel in Gütersloh

Die Tafel in Gütersloh erhält 5.000€, damit diese ihre Verteilung wieder aufnehmen konnte. Gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und der Caritas ist ein Bringdienst organisiert worden, um eine kontaktlose Lieferung bis zur Haustür der jeweiligen Familien und Einzelpersonen zu ermöglichen. Der Bedarf nach Lebensmitteln ist durch die Corona-Krise noch höher geworden als ohnehin schon - auch deshalb, weil viele Kinder aktuell nicht mehr in der Schule mit Essen versorgt werden. Zugleich sind aber auch Spenden an die Tafel zurückgegangen.

Friedensdorf International in Oberhausen

Auch das Friedensdorf International in Oberhausen leidet unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie, wie Fabian Rüsch (Vorsitzender des Govenorrats) in seinem Brief „Hilferuf vom Friedensdorf International“ vom 27. März 20 beschrieben hat verbunden mit einem Spendenaufruf von Lionsfreund Wolfgang Mertens: „Die Corona-Pandemie bedroht uns existenziell. Die Hilfe für die Kinder im Friedensdorf ist ausschließlich abhängig von privaten Zuwendungen und Spenden. Doch die Spenden brechen derzeit ein.“ Hier unterstützt der Lions Club Rheda-Ems ebenfalls mit 2.500 Euro.

Lichtblicke der Lokalsender

Mit weiteren 2.500 Euro unterstützen die Lions im Rahmen ihres Corona-Hilfspakets die Aktion Lichtblicke der NRW-Lokalradios. Die Aktion Lichtblicke von Radio Gütersloh führt aktuell eine Aktion durch, die Menschen, die durch die Corona-Krise in Not gekommen sind, ohne viel Bürokratie finanziell mit kleineren Beträgen unter die Arme greift, eine Hilfe, die direkt in den einzelnen Haushalten, in denen sie benötigt wird, ankommt.

Konkret unterstützt wird von den Lions Rheda-Ems in Italien eine regionale Initiative, die sich vor allem der Verbesserung der Lage in den Krankenhäusern verschrieben hat. Der Kontakt kam über persönliche Verbindungen der Lions zustande, durch die die aktuelle Notsituation sehr deutlich wurde. Es fehlen vor allem Beatmungsplätze und Schutzausrüstungen. Die Initiative wurde von lokalen Persönlichkeiten und der Bank CentroMarca Banca, die auch die Verteilung der Gelder managt, ins Leben gerufen. Über die 10.000 Euro aus Deutschland freut sich der Mitbegründer der Initiative Fabrizio Bergamo außerordentlich. Er spricht in einem Dankesschreiben von einer „großen Unterstützung in einem für unsere Gemeinschaft sehr schwierigen Moment“. Die positive Resonanz nach der Veröffentlichung der Spende in den sozialen Medien ist groß. „Kommentare aus Italien wie ‚So ist Europa wie wir es möchten‘ berühren mich nach dem Shitstorm gewisser italienischer Medien der letzten Wochen besonders und sind der Beweis dafür, dass wir hier etwas ganz Richtiges gemacht haben“ meint Christian Reckord als Activity-Beauftragter. Ähnlich äußert sich der Generaldirektor der CentroMarca Banca Claudio Alessandrini: „Die außergewöhnliche Spende ist eine Demonstration, dass es in schwierigen Momenten keine territorialen Grenzen gibt“.

Die Ansprache unseres Activity-Beauftragten Christian Reckord können Sie hier sehen.